Marktkapitalisierung
Die Marktkapitalisierung gibt an, wie viel das Eigenkapital eines Unternehmens an der Börse wert ist und wird daher auch Börsenwert genannt. Sie wird berechnet aus dem Aktienkurs, multipliziert mit der Anzahl aller ausstehenden Aktien. Aktien, die sich nicht im Umlauf befinden, also zum Beispiel solche, die das Unternehmen selbst hält, werden also nicht berücksichtigt.
Für sich genommen hat die Marktkapitalisierung nicht viel Aussagekraft. Aber setzt man sie in Bezug mit dem Umsatz oder dem Gewinn, bekommt man ein Gefühl dafür ob die Aktie aktuell teuer oder billig ist.
Berechnung
Marktkapitalisierung = Aktienkurs x Anzahl aller ausstehenden Aktien
KGV = Kurs : Gewinn Verhältnis
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gibt an, mit welchem Faktor des Jahresgewinns ein Unternehmen an der Börse bewertet wird. Das KGV kann sich dabei auf den aktuellen oder den erwarteten Gewinn beziehen. Sehr häufig wird der Gewinn des nächsten Geschäftsjahres zur Berechnung herangezogen. Würde das Unternehmen als Ganzes übernommen werden, gibt das KGV an, nach wie vielen Jahren sich die Investition amortisiert hätte. Das KGV lässt sich berechnen, indem die Marktkapitalisierung durch den Jahresüberschuss dividiert wird. Tendenziell werden Aktien mit einem niedrigen KGV als günstig angesehen, während Aktien mit einem hohen KGV als teuer angesehen werden. Das KGV ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Denn das KGV kann auch niedrig ausfallen, wenn die Investoren einer Aktie aufgrund eines hohen Risikos einen niedrigeren Wert beimessen. Das heißt keiner kauft die Aktie, dann fällt der Kurs und der niedrige Kurs führt zu einem niedrigen KGV.
Generell werden wachstumsstarken Firmen höhere KGVs zugestanden, weil ja die steigenden Gewinne künftig eh das KGV nach unten bringen werden. Aber es wäre ja nicht die Börse wenn darauf nicht spekuliert werden würde. Das führt dann oft zu absurden Bewertungen mit KGVs von über 100. Das heißt die Käufer zahlen für die Aktie das aktuell 100fache des Gewinns. Wenn dann die euphorischen Erwartungen doch nicht erfüllt werden, crasht die Aktie gen Süden.
Daher würde ich das KGV immer im Auge behalten.
Berechnung
KGV = Marktkapitalisierung / Jahresüberschuss |
KUV = Kurs : Umsatz Verhältnis
Die Bewertung eines Unternehmens kann nicht nur anhand des Gewinns, sondern auch anhand des Umsatzes abgeschätzt werden. Hierzu wird das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) genutzt. Ebenso wie beim KGV, kann das KUV mithilfe von aktuellen oder erwarteten Zahlen errechnet werden. Da das KUV im Gegensatz zum KGV keine Aussage zur Profitabilität trifft, wird es häufig bei der Bewertung von Wachstumsunternehmen genutzt. Denn diese weisen häufig noch keine oder nur wenige Gewinne aus. Ebenso bietet das KUV den Vorteil, dass es nicht manipulierbar ist. Denn wie erwähnt, ist der Jahresüberschuss, der für die Berechnung des KGVs genutzt wird, anfällig für buchhalterische Manipulationen. Das KUV errechnet sich aus der Marktkapitalisierung, geteilt durch die Umsatzerlöse einer Jahresspanne.
Berechnung
KUV = Marktkapitalisierung / Umsatzerlöse |
PEG-Ratio
Das KGV hat den Nachteil, dass es keine Aussage über das Wachstum eines Unternehmens liefert. Es bemisst sich lediglich nach den Gewinnen eines Geschäftsjahres. Um diesen Fehler zu beheben, entwickelte Peter Lynch das sogenannte Price-Earnings-to-Growth-Ratio (PEG-Ratio). Dieses setzt das aktuelle KGV mit dem erwarteten Gewinnwachstum ins Verhältnis. Aktien mit einem PEG-Ratio von unter 1 gelten als günstig und mit PEG-Ratio von 1 als fair bewertet. Ein Unternehmen mit PEG-Ratio von über 1 gilt als überbewertet. Die Bedeutung des PEG-Ratios lässt sich am besten anhand eines Beispiels erläutern. Eine Aktie mit einem KGV von 100 wirkt zunächst als deutlich überbewertet. Bei einem Gewinnwachstum von 100 % läge das PEG-Ratio jedoch bei 1, wodurch das Unternehmen als fair bewertet gilt. Somit ist diese Kennzahl vor allem für Wachstumsunternehmen geeignet, die bereits Gewinne erzielen.
Berechnung
PEG-Ratio = KGV / Gewinnwachstum
Dividendenrendite
Als Dividende wird die Gewinnausschüttung eines Unternehmens an die Aktionäre bezeichnet. Sie wird in regelmäßigen Abständen ausgezahlt, in Deutschland zahlen die meisten AGs jährlich eine Dividende. Um die Höhe der Dividende anzugeben, die man bei einer Investition erhält, wird die Dividendenrendite verwendet. Um die Dividendenrendite zu berechnen, wird die Dividende pro Aktie durch den Aktienkurs geteilt. Zahlt ein Unternehmen zum Beispiel eine Dividende von 2 € und liegt der Aktienkurs bei 100 €, so beträgt die Dividendenrendite 2 %.
Berechnung
Dividendenrendite = Dividende je Aktie / Aktienkurs |
Eigenkapitalrendite
Die Eigenkapitalrendite ist eine der wichtigsten Rentabilitätskennzahlen. Sie gibt an, wie hoch die Verzinsung des Kapitals ist, das durch die Eigenkapitalgeber in das Unternehmen eingezahlt wird. Zur Berechnung wird der Jahresüberschuss mit dem Eigenkapital ins Verhältnis gesetzt. Da jeder Aktionär per Definition Eigenkapitalgeber ist, gibt die Eigenkapitalrendite an, wie hoch die Verzinsung auf das investierte Kapital ist. Je höher die Eigenkapitalrendite, desto rentabler wirtschaftet das Unternehmen also mit dem durch die Aktionäre eingebrachten Kapital. Die Eigenkapitalrendite kann dem Investor somit zum Vergleich zwischen verschiedenen Investitionen dienen und hat besondere Aussagekraft um Firmen innerhalb der gleichen Branche zu vergleichen.
ABER: Bitte beachten dass der Jahresüberschuss durch buchhalterische Kniffe verzerrt sein kann.
Berechnung
Eigenkapital = Jahresüberschuss / Eigenkapital |
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote ist eine wichtige Kennzahl für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens. Sie gibt die Menge des Eigenkapitals im Verhältnis zur Bilanzsumme eines Unternehmens an. Die Bilanzsumme setzt sich aus Eigen- und Fremdkapital zusammen. Bei einer Eigenkapitalquote von 50 % wäre ein Unternehmen also zur Hälfte mit Eigenkapital und zur anderen Hälfte durch Fremdkapital finanziert. Ein Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalquote weist somit eine niedrige Verschuldung auf. Unternehmen nehmen Fremdkapital auf, um Investitionen zu finanzieren. Fremdkapital hat dabei einige Vorteile gegenüber Eigenkapital, bspw. senkt Fremdkapital durch die entstandenen Zinskosten die Steuerlast und ist generell günstiger als Eigenkapital. Wird der Fremdkapitalanteil allerdings zu hoch, steigt auch die Zinslast deutlich, was ein erhöhtes Risiko in konjunkturell anspruchsvollen Zeiten darstellt.
Berechnung
Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Bilanzsumme |
Verschuldungsgrad
Eine weitere häufig verwendete Kennzahl für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens ist der Verschuldungsgrad. Der Verschuldungsgrad ist in seiner Aussage ähnlich zur Eigenkapitalquote, die Berechnung unterscheidet sich jedoch etwas, denn hierzu wird das Fremdkapital durch das Eigenkapital geteilt. Je höher der Verschuldungsgrad, desto höher ist also die relative Schuldenlast in einem Unternehmen. Auch hier bitte immer Branchenunterschiede beachten.
Berechnung
Verschuldungsgrad = Fremdkapital / Eigenkapital